Diese vier Begriffe horstbildend, polsterbildend, flächendeckend und kompakt beschreiben das Wachstum bzw. die Wuchsform von Geranien und allgemein von Pflanzen. Dabei beziehen sich die Begriffe auf die Form und Ausbreitung der Pflanze selbst, aber auch auf deren Wurzeln.
Je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und vor allem dem Verwendungszweck sollte man zwischen horstbildenden, polsterbildenden, flächendeckenden oder kompakten Pflanzen wählen und die entsprechenden Geranien kaufen. Flächendeckende Pflanzen sind etwa eher weniger für kleine Pflanzgefäße oder Balkone geeignet, während kompakte Formen für eine großflächige Bepflanzung im Garten weniger infrage kommen. Auch der Arbeitsaufwand vor allem in Sachen ungewollter Verbreitung ist sehr unterschiedlich.
Zu den horstbildenden Pflanzen gehören jene, die aus der Mutterpflanze heraus wachsen und eine eher runde oder ovale Wuchsform bilden. Sie bilden keine Wurzelausläufer oder Rhizome, die sich unterirdisch oder oberirdisch ausbreiten. Das Wurzelwerk der Pflanzen verbleibt am Ort der Pflanzung, nur die sichtbare Pflanze wird mit den Jahren etwas größer. Sie benötigen somit keine Wurzelsperre, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, können sich jedoch durch Selbstaussaat vermehren. Horstbildende Pflanzen haben oft einen dichten und buschigen Wuchs und blühen reichlich. Sie sind ideal für die Bepflanzung von Beeten und Rabatten geeignet, da sie einen schönen Kontrast zu anderen Pflanzen bilden. Beispiele für horstbildende Pflanzen sind Astern, Lupinen, Rittersporn, Stiefmütterchen oder Gräser.
Polsterbildende Pflanzen breiten sich hauptsächlich oberirdisch mit ihrer Pflanzenmasse aus und bilden dichte Polster oder Teppiche. In der Regel wachsen sie nur sehr niedrig, haben nur kleine Blätter und Blüten, sind dafür aber sehr robust und pflegeleicht. Sie bilden nur kleine und dicht an der Oberfläche liegende Wurzeln, die ihrerseits die Pflanzenwachstum horstartig voranbringen. Ihre ausbreitung ist eher langsam, über Jahre hinweg können sie eine Oberfläche aber wie ein Teppisch verschließen. Sie finden auf Grund ihrers Wachstums und geringer Höhe vor allem als Bodendecker Verwendung, eignen sich aber auch sehr gut als Bepflanzung in Steingärten. Beispiele für polsterbildende Pflanzen sind neben Storchschnabel (Bodendecker-Geranie) auch Blaukissen, Felsen-Steinkraut, Lavendel oder Blau- bzw. Katzenminze.
Flächendeckende Pflanzen sind schnell wachsende Pflanzen, die im Laufe der Zeit die komplette Fläche einnehmen. Sie haben oft lange Ausläufer oder Rhizome, die sich entweder unter- oder oberirdisch verzweigen und so für die schnelle Ausbreitung über große Flächen sorgen. Häufig verlaufen ihre Wurzeln im tiefen Erdreich, was die Eindämmung unkontrollierter Ausbreitung deutlich erschwert. Flächendeckende Pflanzen haben oft einen niedrigen Wuchs und blühen spärlich oder gar nicht. Sie eignen sich gut für die Bepflanzung von großen Flächen wie Rasen, Wiesen oder Stellen, die schnell zuwachsen sollen, etwa Hauswände oder ein Sichtschutz. Um die ungewollte Ausbreitung in unerwünschte Flächen oder gar Beete zu verhindern, benötigen diese Pflanzen unbedingt eine Wurzelsperre. Beispiele für flächendeckende Pflanzen sind Gänseblümchen, Klee, Löwenzahn oder Efeu.
Kompakte Pflanzen besitzen in der Regel einen dichten und langsamen Wuchs, der in sich kompakt und geschlossen ist. Die sichtbare Pflanze hat oft eine runde oder kugelige Form, blüht üppig und fällt aufgrund ihres dichten Wuchses nicht auseinander. Kompakte Pflanzen breiten sich in der Regel nicht weiter aus, sondern wachsen ausschließlich an ihrem Standort. Sie sind ideal für die Bepflanzung von Töpfen oder Balkonen geeignet. Bestes Beispiel für kompakte Pflanzen ist die handelsübliche, stehende Balkon-Geranie, aber auch Begonien, Petunien oder Rosen.