Geranien stutzen und schneiden

Rückschnitt von Geranien vor oder nach dem Winter

Geranien schneiden
Bild: Geranie zweiter Schnitt, 30 Tage später

Wer Geranien überwintern möchte, sollte sich auch Gedanken über das Zurückschneiden machen, denn das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die Pflanzen in die nächste Saison zu bringen. Pelargonie, die einfach so aus dem Garten in den Keller gestellt werden, überleben in aller Regel nicht. Genauso ist es jedoch, wenn man die überwinterten Geranien im Frühling in den Garten oder auf den Balkon auspflanzen möchte.

Beim Auspflanzen der Geranien ist ein Rückschnitt erforderlich, der sich vom Aufwand her danach richtig, ob bereits vor dem Winter eine Stutzung erfolgt ist oder nicht.

Geranien Blüten und Blätter entfernen

Als Erstes an den Geranien alle Triebspitzen mit neuen, jungen Blättern, Blüten und Knospen entfernen.
Triebspitzen schneiden

Das Rückschneiden der Geranien vor der Überwinterung ist einfach, wenn auch erschreckend, denn von den über das Jahr prächtig blühenden Pflanzen bleibt am Ende nicht viel mehr übrig, als ein kahles Geäst.

Zuerst werden Laub, Blüten und noch vorhandene Knospen von den Geranien entfernt, egal ob diese vertrocknet oder noch saftig grün bzw. leuchtend bunt sind. Am besten fängt man mit den Triebspitzen an und schneidet diese weg. Danach alle anderen verbleibenden Blätter und Dolden herausbrechen. Das Laub und die Blüten würden der Pflanze über den Winter nur unnötig Feuchtigkeit entziehen und fördert im schlimmsten Fall nur den Befall durch Schädlinge oder entwickelt Krankheiten.

Geranien zurückschneiden

Rückschnitt Kurzanleitung:

  • Sämtliche Blätter und Blüten entfernen, auch wenn sie noch frisch sind.
  • Alle Triebe um 1/3 bis 1/2 mit einem scharfen Schneidwerkzeug stutzen.
  • 2 bis 3 Blattknoten sollten pro Trieb übrig bleiben.
  • 12 cm bis 15 cm der Triebe sollten erhalten bleiben.
  • Abgestorbene, morsche und hohle Triebe komplett entfernen

Sind die Blüten und Blätter alle entfernt, dann werden auch die einzelnen Triebe gekürzt. In aller Regel spricht man von einer Einkürzung um etwa 2/3 auf ca. 15 cm Höhe der Pflanze. Dies gilt aber eigentlich nur, wenn die Geranien im Frühling geschnitten werden.

Erfolgt der Rückschnitt schon vor der Winterruhe, so ist es besser, wenn vor dem Winter nicht zu viel zurückgeschnitten wird, da vor dem Auspflanzen eventuell noch ein Nachschnitt erfolgen muss. Daher sollte die Geranie vor dem Winter um etwa 1/3 bis 1/2 zurückgeschnitten werden, sodass Sie noch eine Größe von 17-20 Zentimeter besitzt. 2 bis 3 Blattknoten sollten ebenfalls erhalten bleiben, denn an denen treibt der Stock im Frühjahr neu aus.

Tipp: Einzelne Triebe lassen sich auch sehr gut als Stecklinge verwenden und so kostenlos weitere Pflanzen für das nächste Jahr vermehren. Die Stecklinge dazu einfach in einen Tontopf mit Anzuchterde stecken, leicht feucht halten, keinesfalls austrocknen lassen und an einen hellen und warmen Ort stellen, etwa einen Wintergarten oder auf einer hellen Fensterbank ohne trockene Heizungsluft.

Rückschnitt im Frühjahr

Ist der Frühling und somit die Zeit für die Auspflanzung gekommen, so müssen die Geranien nochmals geschnitten werden. Erfolgte der eigentliche Hauptschnitt schon im Spätherbst, so werden nun nur die vertrockneten Stellen der vorherigen Schnittkanten entfernt, bis die Geranie ca. 15 cm hoch ist. Dabei sollte man jedoch genau darauf achten, dass der Schnitt ca. 1 cm oberhalb der kräftigen Blattknoten erfolgt, denn dort treibt die Pflanze am stärksten neu aus. Wichtig ist, dass der Rückschnitt im Frühjahr nicht sofort nach der Zurückholung aus dem Winterquartier erfolgt. Pflanzen Sie sie erst ein und gießen Sie sie an. Warten Sie dann ein paar Stunden. So werden die Stängel praller und können besser geschnitten werden.

Haben sich über den Winter oder in den ersten Frühlingswochen bereits lange, dünne und grüne Austriebe entwickelt, sogenannte Geiltriebe, so müssen diese auch entfernt werden. Diese gegeilten Pelargonie-Triebe wuchsen mit zu wenig Licht und Nährstoffen und werden mit hoher Sicherheit im Sommer nicht blühen oder gar verkümmern.

Wichtig: Verwenden Sie für den Rückschnitt eine sehr scharfe Pflanzen-Schere, entweder eine normale Gartenschere oder eine Rosenschere. Geranien-Triebe sind zwar stabil, aber beim Schnitt doch recht weich und vor allem faserig. Verwenden Sie daher keine normale Haushaltsschere oder gar ein Messer. Damit würden Sie kein sauberes Schnittbild erzeugen, sondern die Pflanzenteile eher quetschen oder einreißen lassen. Am besten geeignet ist eine Bypass-Schere. Eine Amboss-Schere hingegen erhöht wieder das Risiko von Quetschungen.

Abgestorbene, morsche und hohle Triebe entfernen

Auch alte bzw. abgestorbene Geranientriebe müssen entfernt werden, doch Vorsicht, nicht alles, was tot aussieht, ist es auch. Der Schein kann trügerisch sein. Besonders die wirklich alten Triebe der Geranie sehen holzig und abgestorben aus, doch sie sind es oft nicht. Dies kann man mit einem einfachen Test jedoch leicht herausfinden. Sind Triebe abgestorben, dann geben leicht nach, wenn man sie zwischen zwei Finger nimmt und drückt - sie sind weich und fühlen sich morsch an. Noch lebende hingegen sind fest und stabil. Im Zweifel den Trieb einfach 1-2 cm kürzen und dann entscheiden, ob er noch lebendig oder schon vertrocknet ist.

Hohle Triebe müssen auf jeden Fall entfernt werden, da die Geranie dort sehr anfällig für Krankheiten ist und dieser Trieb ohnehin verfaulen würde. Hohle Bereiche also immer Stück für Stück einkürzen, bis die hohle Stelle entfernt ist - unter Umständen kann das aber auch der ganze Trieb sein.

Wurzeln zur Überwinterung ausmisten

Ist die eigentliche Geranie zurückgeschnitten, so geht es dem Wurzelwerk an den Kragen, denn dieses muss vor oder nach der Überwinterung auch ausgedünnt und verjüngt werden. Die regt eine neue und kräftige Wurzelbildung an. Dazu wird der Wurzelballen von der restlichen Erde befreit und dünne, fasrige Wurzelfasern großzügig entfernt. Die eigentlichen Stamm- und Hauptwurzeln werden nur etwas gekürzt und von modrigen und faulen Bereichen befreit.

Ist das Laub nun entfernt, die Stämme gekürzt und das Wurzelwerk bereinigt, so kann man die Geranie in den Garten oder Blumenkasten pflanzen und einer neuen Saison mit herrlich blühenden Pflanzen entgegensehen.

Geranienbilder nach der Überwinterung

Geranien direkt vor und nach dem Rückschnitt

Die Geranien direkt aus dem Keller, teilweise mit sichtbaren Geiltrieben. Anschließend eingepflanzt und noch mal neu geschnitten (Frühjahrsschnitt). Vorerst stehen sie nur vor der Balkontür und dürfen die Morgensonne und ansonsten viel Licht genießen.

Geranien frisch aus dem Keller am 24.02.

Frisch aus dem Keller

Geranien frisch aus dem Keller am 24.02.

Geranien direkt nach der Überwinterung mit deutlich sichtbaren Geiltrieben..

Nach der Überwinterung

Geranien direkt aus dem Winterquartier mit deutlich sichtbaren Geiltrieben.

Noch in Tüten verpackte Geranien Ende Februar.

Geranien im Februar

Noch in Tüten verpackte Geranienstöcke Ende Februar.

Geranien direkt vor dem Frühjahrsschnitt.

Vor dem Frühjahrsschnitt

Pflanzen direkt vor dem Frühjahrsschnitt.

Neue Geranienerde mit alter Erde 50/50 gemischt mit Langzeitdünger.

Geranienerde mit Dünger

Neue Geranienerde mit alter Erde 50/50 gemischt mit Langzeitdünger.

Geranien nach dem Zurückschneiden einfach in den Balkonkasten gestellt.

Geranien zurückgeschnitten

Drei Stöcke nach dem Schneiden einfach in den Balkonkasten gestellt.

Einzelne Geranien nach dem Schnitt, bereit zum Einpflanzen.

Gestutzte Geranien einzeln

Einzelner Stock zurückgeschnitten, bereit zum Einpflanzen.

Drei Geranien im Balkonkasten, direkt nach der Überwinterung und dem Rückschnitt.

3 Geranien im Balkonkasten

Drei Pflanzen im Balkonkasten, direkt nach dem Rückschnitt im Frühling.

Geranien nach dem Rückschnitt frisch eingepflanzt und leicht angegossen.

1. Tag nach Überwinterung

Geranien nach dem Rückschnitt frisch eingepflanzt und leicht angegossen.

Alle Geranien am ersten Tag nach der Überwinterung im Wohnzimmer.

Vor der Balkontür

Alle gemeinsam am ersten Tag nach der Winterpause im Wohnzimmer.

Geranie am Tag eins nach dem Schnitt in der frühen Morgensonne.

In der Morgensonne

Geranie am Tag eins nach dem Schnitt in der frühen Morgensonne.

Geranie frisch geschnitten mit nur vereinzelt Blättern.

Geranien nach dem Schnitt

Geranie frisch geschnitten mit nur vereinzelt Blättern.

Eine Woche nach dem Schneiden / Rückschnitt

Eine Woche später. Dieses Jahr gab es schon recht früh milde Temperaturen, Windstille und viel Sonne. Somit durften die jungen "Alten" auch schon stundenweise auf den Balkon.

Erste kleine Blätter und Neuaustriebe an der Geranie.

Erste kleine Blätter

Erste kleines Blätterwerk und Neuaustriebe an der Blume.

Erste saftig grüne Neuaustriebe der Geranie.

Pflanze erwacht zum Leben

Erste saftig grüne Neuaustriebe der Geranie.

Die ersten Sonnenstunden auf dem Balkon im März 2012.

Erste Sonnenstunden

Die ersten Sonnenstunden auf dem Balkon im März.

Erste grüne Spitzen wachsen aus den Geranien.

Grüne Spitzen

Erste grüne Spitzen wachsen aus den Stöcken.

Die Austriebe an der Geranie nach einer Woche.

Nach einer Woche

Die Austriebe an der Geranie nach einer Woche.

Eine Woche alte, frische Triebe an der Geranie.

Frische Geranientriebe

Eine Woche alte, frische Triebe an der Geranie.

Sichtbare Jungtriebe und erste kleine Blätter eine Woche nach dem Rückschnitt.

Jungtriebe und Blätter

Sichtbare Jungtriebe und erstes junges Laub eine Woche später.

Geranie eine Woche später und noch fast keine neuen Austriebe sichtbar.

Fast kein Austriebe

Eine Woche nach dem Rückschnitt und noch fast kein neues Grün sichtbar.

Weitere Bilder dieser Serie und allgemein die Vorgehensweise zum Pflanzen der Geranien finden Sie im Folgeartikel: Geranien einpflanzen.

Letzte Änderung: 12.01.2024, Autor: Ingo Busch

Geranien-Pflanzen.de - 12.01.2024