Geranien sind die beliebtesten Blühpflanzen auf Balkonen und Terrassen. Doch was ist, wenn man weder einen Balkon noch eine Terrasse sein eigenen nennen kann? Um nicht auf die bunte Blütenpracht verzichten zu müssen, können Geranien auch als Zimmerpflanze in der Wohnung genutzt werden. Mit ihren bunten Blüten in vielen verschiedenen Farben und ihrem teils aromatischen Duft können sie jeden Raum verschönern, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Sie sind nicht nur dekorativ, sondern auch pflegeleicht und robust.
Geranien gehören zu den Storchschnabelgewächsen und heißen eigentlich korrekt Pelargonien (botanisch Pelargonium). Sie umfassen hunderte Arten, die sich in Form, Farbe und Größe unterscheiden, als Zimmerpflanze eignen sich davon jedoch nicht alle und auch die Art der Pflege ist zu denen auf dem Balkon etwas unterschiedlich. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Geranien als Zimmerpflanzen wissen müssen: von der Auswahl der passenden Sorte über den perfekten Standort, die richtige Pflege bis hin zur Vermehrung und Überwinterung in der Wohnung.
Geranien gibt es in zahlreichen verschiedenen Varianten, am meisten verbreitet sind jedoch die Balkongeranien als stehende (Pelargonium Zonale) oder hängende Varianten (Pelargonium Peltatum), die Edelgeranien (Pelargonium Grandiflorum) und auch Duftgeranien. Diese vier Sorten eignen sich auch gut als Zimmer-Geranien, vor allem jedoch die Edelgeranien. Dies ist nicht verwunderlich, denn Edelgeranien wurden einst sogar als Zimmerpflanzen kultiviert.
Stehende Geranien wachsen aufrecht und haben fast kreisrunde Blüten in verschiedenen Farben. Hängende Geranien wachsen nur leicht in die Höhe, bilden dafür aber, ja nach Sorte, bis zu 1,50 Meter lange, hängende Triebe aus, die wie ein grün-bunter Wasserfall herabhängen. Sie haben meist einfache Blüten, dafür aber sehr viele und sind ideal für Ampeln und Hängekörbe. Edelgeranien haben große, gefüllte Blüten, die an Rosen erinnern. Sie sind sehr elegant und brauchen etwas mehr Pflege als andere Geranienarten. Duftgeranien haben aromatische Blätter, die nach Zitrone, Rose, Minze oder anderen Gerüchen duften. Sie haben meist kleine Blüten und werden vor allem wegen ihres Duftes geschätzt, allerdings sind ihre Blüten in der Regel zweifarbig.
Neben diesen Arten gibt es noch viele weitere Geraniensorten, wie zum Beispiel die Blattschmuckgeranien (Pelargonium Crispum), die Schmetterlingsgeranien (Pelgardini), die Klettergeranien oder die Mini-Geranien, welche sich aber für einen Standort in der Wohnung eher weniger eignen.
Geranien sind zwar ursprünglich aus Südafrika stammende Pflanzen, die viel Sonne und Wärme lieben, aber sie können auch als Zimmerpflanzen kultiviert werden. Wichtig für Zimmergeranien sind daher ein heller und auch luftiger Standort. Sie brauchen viel Licht, am besten den ganzen Tag über, sowie mehrere Stunden Sonnenschein werden sie lieben. Einfach nur ein heller Standort ohne Sonne reicht also nicht aus. Ein Südfenster oder mindestens eine Südwest-Ausrichtung sollten Sie den Pflanzen schon gönnen, damit sie ihrerseits mit üppigen Blüten die Fensterbank schmücken.
Auch wenn Geranien Wärme lieben, so mögen sie stehende Hitze weniger und diese Gefahr ist hinter einer Glasscheibe wesentlich höher als auf dem Balkon. Es sollte also auch ein luftiger Standort sein, bei dem sich die Umgebungsluft austauschen kann. Eingequetscht zwischen Fensterscheibe und Gardine ist daher nicht wirklich sinnvoll. Apropos eingequetscht. Stehende Geranien bekommen bei einem guten Standort und einer guten Pflege eine beachtliche Größe, die sich auch in ihrem Durchmesser widerspiegelt. 25 oder 30 cm sind hier keine Seltenheit, das sollte man vorab also schon bei der Standortwahl beachten. Ideal wäre daher eine breite Fensterbank ohne Gardine oder noch besser, eine bodentiefes Fenster. Auch Hängegeranien sollten gut platziert werden. Blumenampeln finden häufig ihren Platz in Ecken, um diese freundlicher zu gestalten. Was hier mit anderen Pflanzen gut funktioniert, wird mit Hängegeranien scheitern, denn Raumecken sind fast immer zu dunkel.
Ideal ist es, die Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen zu lassen, aber nicht ganz trocken! Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn die meist recht kleinen Pflanzgefäße von Zimmer-Geranien haben nur ein kleines Wasser-Speicherungsvermögen und sind entweder schnell zu nass oder zu trocken. Als Substrat eignet sich eine lockere und nährstoffreiche Blumenerde oder spezielle Geranienerde.
Um eine üppige Blüte zu fördern, ist eine regelmäßige Düngung der Geranien unerlässlich. Je nach verwendeten Dünger sollte dies eimal pro Woche oder alle zwei Wochen erfolgen. Bachten Sie dabei bitte die Hinweise auf dem Dünger. Zum Einsatz kann hier ein spezieller Geraniendünger kommen, aber meist reicht ein normalern Flüssigdünger für Blühpflanzen völlig aus.
Außerdem ist es wichtig, die verblühten Blütenstände samt Stängel regelmäßig auszubrechen, um die Bildung neuer Knospen anzuregen. Dazu kann es auch sinnvoll sein, ein paar große, auch wenn noch grüne Blätter zu entfernen, um den Lichteinfall in die Pflanze zu erhöhen. Von selbstreinigenden Geranien ist in Wohnungen allerdinsg abzuraten. Diese nehmen einem zwar viel Arbeit ab, können aber auf dem Teppich oder Parkett auch hässliche Flecken hinterlassen.
Wer mit Geranien seine Wohnung verschönern möchte, der muss auf den richtigen Standort achtgeben. Dies zählt vor allem dann, wenn im Haushalt auch Haustiere leben, die sich frei in der Wohnung bewegen dürfen oder können. Auch wenn Geranien für den Menschen ungefährlich sind, bei manchen Sorten sogar die Blätter und Blüten essbar sind, so können sie für Tiere dennoch gefährlich sein.
Für Hund und Katzen stellen Geranien in der Regel kein Problem darf, für kleine Haustiere, die an den Pflanzen knabbern könnten, ist dem aber leider nicht so. Geranien enthalten nämlich giftige Stoffe, die für kleine Nagetiere tödlich sein können. Hunde und Katzen werden normalerweise von dem Geruch der Geranien abgeschreckt und fressen sie nicht. Wenn sie es doch tun, erbrechen sie meistens sofort und nehmen keine gefährliche Dosis auf. Bei kleinen Nagern wie Ratten, Mäusen, Meerschweinchen oder Hamstern kann allerdings schon eine kleine Dosis zu viel sein und zum Tod führen. Weitere Informationen dazu finden Sie im FAQ-Artikel Geranien giftig für Haustiere.
Ausführliche Informationen finden Sie bei Geranien schneiden und pflegen.