Blumenerde, Pflanzerde und Graberde

Fragen und Antworten rund um die Geranie

Unterschiede von Erden
Unterschiede von Erden

Erden gibt es wie Sand am Meer, von verschiedenen Herstellern, in verschiedenen Gebinden, aber auch in verschiedenen Arten. So sind in der Regel in den Regalen Blumenerden als auch Pflanzerden zu finden. In vielen Sortimenten auch Graberde und Anzuchterde. Erde ist Erde, könnte man meinen, sie sehen schließlich alle fast gleich aus. Im Grunde ja, aber nicht immer. Etwas passen sollte eine Erde zur Pflanze schon, in freier Natur wachsen Pflanzen auch nicht einfach überall, sondern da, wo der Standort und entsprechend der Boden geeignet ist.

Die einfachste Entscheidung ist dabei, ob man Erde mit Torf, der Umwelt zuliebe, mit verringertem Torfgehalt oder torffrei möchte. Oder sollte es gar eine Bio-Erde sein? Hat man hier seine persönlichen Vorlieben gefunden, so bleibt immer noch die Frage: Was ist der Unterschied von Blumenerde, Pflanzerde oder Graberde? Was sind eigentlich Spezialerden? Fragen, die sich viele Hobby-Gärtner vor der schier überwältigenden Auswahl im Baumarkt oder Gartenfachcenter stellen. Selbst in Supermärkten und Discountern gibt es häufig verschiedene Angebote an Erde.

Blumenerde kaufen

Man sollte nicht nur auf den Preis schauen. Die teuerste Erde ist nicht unbedingt die beste und die billigste nicht die schlechteste. Wichtig sind die Inhaltsstoffe und dass die entsprechende Erde zu den Pflanzen und auch den Umgebungsbedingungen passt.

Blumenerde / Universalerde

Universal Blumenerde
Universal Blumenerde

Blumenerde oder Balkonblumenerde ist ein ideales Substrat für nahezu alle Balkon- und Zimmerpflanzen. Blumenerde ist eine hochwertige Erde, die für die Kultivierung von Blumen bestimmt ist und sich somit von Pflanzerde unterscheidet. Blumenerde ist in der Regel feiner gesiebt als Pflanzerde, strukturstabil, besitzt hochwertigere Inhaltsstoffe und ist durch eine Vordüngung mit einem höheren Anteil an Nährstoffen versehen. Preislich ist sie jedoch teurer als Pflanzerde.

Der Anteil an Torf ist in Blumenerde / Uiversalerde oft höher, wodurch sie leichter wird und sich besser für Balkonkästen eignet. Es gibt sie als normale Torferde, mit reduziertem Torfanteil, als auch komplett torffrei. Torf ist allerdings ein wichtiger Bestandteil in der strukturellen Zusammensetzung einer Erde und die möglichen Alternativen zu Torf nicht unbedingt gleichwertig. Viele der BIO-Universal-Blumenerden kommen ohne Torf aus oder haben einen stark reduzierten Anteil, dennoch ist BIO keine Garantie für ökologische Nachhaltigkeit, denn auch mit veringertem Torfgehalt kann dessen Anteil bei immer noch 80% liegen. In Sachen Dünger schneiden BIO-Erden besser ab, denn hier kommt ausschließlich organischer Dünger zum Einsatz.

Blumenerde gibt es als Universalerde als auch Spezialerde. Letztere haben dabei im Grunde die gleichen Eigenschaften wie normale Blumenerde, sind aber besonders auf bestimmte Pflanzenarten abgestimmt. So gibt es z.B. Erde für Geranien als auch für reine Grünpflanzen, aber auch Kakteen- oder Orchideen-Erde. Geranienerde ist z.B. sehr Stickstoff-betont. In vielen Fällen sind Spezialerden sinnvoll, aber nicht immer.

Unterschiede Blumenerde zu Pflanzerde

  • Speziell für Blumen und Blühpflanzen bestimmt
  • Hell- bis mittelbrauner Farbton
  • Meist vorgedüngt
  • Hoher Nährstoffanteil
  • pH-neutral
  • Im Vergleich teurer als Pflanzerde

Ob Geranienerde sinnvoll ist und man sie wirklich braucht oder ob vielleicht normale Blumenerde für Geranien reicht, lesen Sie ausführlich im extra Artikel: Geranienerde

Pflanzerde

Pflanzerde bietet verschiedene Einsatzmöglichkeiten, kommt aber vorwiegend im Garten oder bei der Bepflanzung großer Kübel zum Einsatz. Sie ist in der Regel günstiger als Blumenerde, dafür häufig mit weniger Nährstoffen angereichert, hat einen hohen Humus-Anteil und enthält oft Ton. Der Ton erhöht dabei die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit der Erde. Ihre Standfestigkeit ist meist geringer als die von Blumenerde. Dies ist auch nicht weiter schlimm, denn Pflanzen im Garten bekommen ihre Nährstoffe und den festen Halt von der umliegenden Muttererde. Für Blumen ist Pflanzerde weniger geeignet, ihr Einsatzgebiet ist eher als Bodenverbesserer für Rosen, Hecken, Sträuchern, Bäumen oder allgemein Gehölzen.

Genauso wie Blumenerde gibt es auch Pflanzerde als Universal- und Spezialerde, z.B. für Tomaten, Beeren-Sträucher, Rosen, Nadelgehölze oder Koniferen sowie Anzuchterde für Samen und Jungpflanzen. Den Herstellern sind auch hier keine Grenzen gesetzt. Wenn man möchte, dann findet man für alles eine Spezial-Pflanzerde.

Unterschiede Pflanzerde zu anderen Erden

  • Als Bodenverbesserer für Stauden, Sträucher oder Bäume im Garten bestimmt
  • Mittelbrauner Farbton
  • Mittlerer Nährstoffanteil
  • Meißt mit viel Humus versetzt
  • Mit Ton und anderen Mineralien angereichert
  • Die wohl günstigste aller Erden

Graberde

Extrafeine Graberde
Extrafeine Graberde

Graberde ist unter den Spezialerden eigentlich eine Besonderheit und unterscheidet sich in vielen Dingen. Entgegen Blumenerde und Pflanzerde liegen die Hauptfaktoren hier bei der Optik und Ästhetik, weshalb sie häufig auch als Ziererde bezeichnet wird. Graberde wird fast immer mit Kohle, Ruß oder Mangan vermischt. Dadurch entsteht nicht nur ihre tiefschwarze Farbe, welche in Verbindung mit Grabsteinen und anderen Dekorationen ästhetisch aussieht, sondern sie wird auch schwerer und widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse. Die äußerst feine Absiebung verstärkt das positive Erscheinungsbild. Häufig wird Graberde aufgrund ihrer Eigenschaften auch nur als dekorative Abdeckerde für Grabstätten verwendet. Vorsicht ist jedoch bei Graberde aus Torf geboten, wenn sie mit Kohle oder Ruß angereichert ist, denn diese kann unter Umständen abfärben.

Graberde hat von den drei Arten oft den höchsten Torfgehalt, gleichzeitig aber auch die wenigsten Nährstoffe und einen recht hohen Säuregehalt. Ihr durchschnittlicher pH-Wert liegt bei nur 5,1 bis 5,3. Gerade die beiden letzten Punkte sind keine guten Voraussetzungen für Starkzehrer wie Geranien oder allgemein zur direkten Bepflanzung. Dafür ist Graberde aber auch nicht gedacht. Normale Blühpflanzen werden eher selten für längere Zeit direkt in Graberde verpflanzt, sondern behalten meist ihren eigenen Blumentopf oder werden häufiger durch neue Pflanzen ersetzt.

Erde für Gräber ist abgestimmt auf typische Grabpflanzen, eine möglichst lange Speicherung von Wasser und somit der Minimierung des Aufwands der Grabpflege. Eine Besonderheit vieler Graberden ist zudem, dass sie Samen von Unkräutern keimunfähig machen können. Der Pflegeaufwand sinkt dadurch weiter. Je nach Hersteller unterscheiden sich jedoch die Inhaltsstoffe. So gibt es auch mit Nährstoffen angereicherte Graberde oder Produkte, deren pH-Wert eher Blumenerde entspricht. Ob nun aber mit oder ohne Düngung, Graberde ist nicht wirklich geeignet für Geranien.

Unterschied Graberde zu Blumen- / Pflanzerde

  • Speziell für die Grabgestaltung bestimmt
  • Tiefscharze Farbe
  • Sehr feine Konsistenz
  • Hoher Säuregehalt
  • Wenig Nährstoffe
  • Schwerer als andere Erden

Anzuchterde

Anzuchterde oder auch Aussaaterde findet ihre Anwendung hauptsächlich bei der Anpflanzung von Jungpflanzen, Stecklingen oder bei der Aussaat. Anzuchterde ist nährstoffarm und größtenteils bakterien- und keimfrei. Sie besteht vermehrt aus einem Gemisch aus 2/3 Torf und 1/3 Sand. Der Umwelt zuliebe gibt es mittlerweile aber auch torffreie Alternativen. Diese bestehen dann eher aus Grünschnitt-Kompost, Holzfasern und als Beigabe häufig mineralische Bestandteile wie Lavagestein. Eines gemein haben alle Versionen: Sie können gut Feuchtigkeit speichern.

Anzuchterde eignet sich primär, wie der Name sagt, nur für die Aufzucht oder das Aussäen von Samen, man benötigt sie also auch, wenn man Geranien selbst aus Samen ziehen möchte. Der sehr niedrige Nährstoffgehalt ist dabei eine gewünschte, positive Eigenschaft. Der Mangel an Nährstoffen verhindert, dass die Keimlinge zu stark in die Höhe treiben und sogenannte Geiltriebe bilden. Gleichzeitig regt die Nährstoffknappheit die Wurzelbildung an, sodass diese tiefer in das Erdreich vordringen.

Anzuchterden gibt es als lose Ware in Säcken, aber auch als (Torf-) Quelltöpfe oder Quelltabletten. Diese sind extrem handlich und im Grundzustand flache Scheiben (Pellets) aus Torf oder anderem, alternativem Material. Durch die Zugabe von Wasser quellen sie auf. Oft sind sie bereits seitlich mit einer dünnen Schicht aus Folie versehen, die sie nach dem Quellvorgang somit zu einem eigenen Pflanztopf für Samen und Co. werden lassen. Ebenso erhältlich, als runde oder quadratische Versionen für die Einlage in Aussaatschalen.

Säure und pH-Wert

Entscheidend für die Pflanzen ist der weniger die spezielle Abstimmung von Nährstoffen, desto mehr jedoch der richtige pH-Wert, der den Säuregehalt der Erde angibt. In freier Wildbahn sucht sich jede Pflanze den besten Standort für sich selbst aus, auf dem Balkon oder der Terrasse muss sie mit dem klarkommen, was der Mensch ihr bietet. Während Nährstoffe und Spurenelemente in verschiedenen Konzentrationen über Düngung gereicht werden können, so ist der pH-Wert, also die Säure / Base des Erdreichs, direkt an dessen biologische Zusammensetzung gekoppelt. Als sauer gelten alle Werte kleiner 7, alkalisch hingegen sind Werte größer 7. Alles um 7 ist neutral. Dabei verhalten sich die Werte zueinander nicht linear, sondern logarithmisch. Fällt der Wert etwa von 7 auf 6, dann nimmt der Säuregehalt um Faktor 10 zu, von 7 auf 5 entsprechend das Hundertfache.

pH-Vergleichswerte aus dem Alltag

  • Essig: 2,5
  • Orangen- und Apfelsaft: 3,5
  • Wein: 4,0
  • Menschliche Hautoberfläche: 5,5
  • Normaler Regen: 5,6
  • Milch: 6,5
  • Reines Wasser (H2O): 7,0
  • Seife: 9,0 – 10,0
  • Natronlauge: 13,5 – 14

Wenn man diese Werte kennt, so kann man sich auch für eine Erde leichter entscheiden. Die meisten Blühpflanzen benötigen einen pH-Wert von 5,0 bis 6,5, Geranien lieben es im Bereich 5,5 bis 6,0. Hier merkt man auch den Unterschied zu bestimmten Spezialerden. Während Geranien mit ihren Vorlieben im mittleren Durchschnittsbereich liegen, sind z.B. Rosen mit 6,5 bis 7,5 und Rhododendron mit 4 bis 5,5 eindeutige Kandidaten, bei denen Spezialerden Sinn ergeben. Diese beiden Pflanzen werden mit normaler Universalerde nicht wirklich glücklich.

Torf hat z.B. einen sehr niedrigen pH-Wert und somit einen hohen Säuregehalt. Kalk hingegen ist mit seinem erhöhten pH-Wert basisch und wirkt der Säure somit entgegen. Erden werden also durch verschiedene Mischungen an einen bestimmten Zielwert angepasst.

Ausführliche Informationen finden Sie bei Geranien überwintern, schneiden und pflanzen.

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Geranien-Pflanzen.de - 10.01.2024